Saison 2002 |
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Diese Motivation bemerkte man schon am 2.3. des Jahres bei den Klubmeisterschaften des ACU Krems, wo die Kremser "Armada" aus nicht weniger als acht Athleten bestand. Mit drei Gaststartern (Hannes Kammerer und Baumeister Franz Fischer von Union Hauskirchen, sowie Franz Spitzbart vom SC Harland) war es eine schöne Veranstaltung und zeigte auf, was mit dieser Kremser Mannschaft alles möglich sein könnte. Danach war klar, daß das Saisonziel in der Mannschaftsmeisterschaft nur der Meistertitel sein konnte, ohne daß man mit dieser Zielsetzung, die Mitbewerber unterschätzen wollte. Am 16.3. ging es daran diese Ambitionen in die Tat umzusetzen, denn der KSV Klosterneuburg war zu Gast in Krems. Leider wurde die Gastmannschaft durch eine Verletzung von Roland Parmetler, der nachher auch das Krankenhaus aufsuchen mußte, geschwächt. Trotzdem war die Leistung von 1400,97 Punkten eine gute und der Sieg ein klarer, wenn auch das 6:0 vielleicht etwas zu hoch ausfiel. Diese Leistung gleich zu Saisonbeginn bestätigte aber nur, was sich bei den Klubmeisterschaften schon abgezeichnet hatte. Damit war in der Mannschaftsmeisterschaft nunmehr eine kleine Pause gegeben, die der ACU Krems dazu nützte die Österreichischen Meisterschaften der Masters mit drei Athleten zu beschicken. Und hier konnte der Trend fortgesetzt werden und zwar in eindrucksvoller Art und Weise. Konnte man den Staatsmeistertitel von Hermann Parvy, in der Kategorie II -69 kg, doch eher schon "erwarten", so waren die beiden Bronzemedaillen von Wolfgang Skumantz (Kategorie I -94 kg) und von Martin Nemec (Kategorie I -85 kg) tolle Überraschungen. Natürlich hatten diese Ergebnisse auch die restliche Mannschaft motiviert und mit dieser Stimmung wollte man den nächsten Wettkampf in der Mannschaftsmeisterschaft gegen die WKG Hauskirchen/Melk bestreiten. Leider herrschte einige Unklarheit über den Austragungsort bzw. die Beginnzeit des Wettkampfes, was dazu führte, daß jene Athleten, die nicht aus Krems anreisten zu spät zum Wettkampfort gelangten. Daher wurde das Ergebnis von Schiedsrichter Josef Fenzl mit 6:0 für die WKG Hauskirchen/Melk gewertet und das Kremser Team mußte unverrichteter Dinge die Heimreise antreten. Aufgrund der Unklarheiten wurde jedoch Protest eingelegt, was dazu führte, daß diese Begegnung schließlich mit einem 1:1 (sic!!!) gewertet wurde. Das war natürlich ein Rückschlag für die Titelambitionen des Klubs und der Mannschaft, aber man mußte diese Ambitionen ohnehin erst gegen den, wie sich herausstellte, Hauptkonkurrenten, den KSK Brunn/Gebirge I, behaupten. Und dieses Duell fand am 4.5. an der Heimstätte des ACU Krems, dem Volksheim Lerchenfeld, statt. Ursprünglich hatte man sich nicht allzuviele Chancen gegen den KSK Brunn/Gebirge I ausgerechnet, weil man um die Stärke dieses Teams wußte. Nach einer fulminanten ersten Übung der Kremser Mannschaft lag man nach dem Reißen rund 12 Punkte in Front. Natürlich erwartete man in der zweiten Übung, dem Stoßen, den Angriff des Gegners. Abermals konnte der ACU Krems über sich hinauswachsen und einen unerwarteten Punkterekord für diese, neuformierte Mannschaft erreichen - 1474,96 Sinclairpunkte. Dies ergab einen 1:0 Sieg gegen den überraschten aber fairen Gegner, der den ACU Krems wohl etwas unterschätzt hatte. Somit konnte man die erste Hälfte dieser Saison doch mit einem positiven Resüme beenden und hoffnungsfroh den anstehenden Entscheidungen entgegenblicken. Leider machte der Verletzungsteufel Sommerurlaub in Krems und weil es ihn hier so gefiel, blieb er gleich da. Konkret hieß das, daß Herrmann Parvy, aufgrund einer Rückenverletzung, für den Rest der Saison ausfiel. Zudem stand der Junior des Teams, Armin Gupf, aufgrund beruflicher Veränderung (Matura und Berufeinstieg in seiner Heimatstadt Linz), vorerst nicht mehr zur Verfügung. Etwas später, im Herbst hatte überdies noch Martin Nemec eine Nierenkolik, was auch ihn für etwa drei Wochen außer Gefecht setzte. Aber auch das Zugpferd des Teams, Ewald Fischer, hatte es wieder mit dem Rücken und somit hatte sich der Herbsthimmel für den ACU Krems leider verdüstert. Doch der Reihe nach. Am 31.8. war der ACU durch vier Athleten bei den Union Bundesmeisterschaften in Öblarn vertreten. Dabei konnten Norbert Neger (Klasse -105 kg) und Markus Koch (Klasse + 105 kg) zwei Bronzemedaillen erobern. In den Mastersklassen konnten Wolfgang Skumantz (Kategorie I -94 kg) und Martin Nemec (Kategorie I -85 kg) jeweils den Titel erreichen. Die Einzelleistungen der Athleten waren also weiterhin erfreulich. Am 7.9. war der ACU Krems durch einen Athleten bei den Landeseinzelmeisterschaften der Masters vertreten. Martin Nemec konnte hier in der Kategorie I bis 85 kg überraschend den zweiten Platz belegen und mit einem, für ihn, neuen Punkterekord Vizelandesmeister werden. Danach spielten leider die "Rolling Stones" in seiner linken Niere und er mußte die Hantel vorerst zur Seite legen. Die verbliebenen Athleten nahmen den Kampf aber weiterhin auf und konnten am 21.9. in Klosterneuburg einen 3:0 Sieg feiern. Glücklicherweise hatten sich die beruflichen Verpflichtungen von Claus Sedlacek (Zusatzausbildung) und die privaten von Andres Fuchs (Hausbau) soweit reduziert, daß beide wieder antreten konnten, denn sonst hätte es mit einer Mannschaft des ACU Krems nicht mehr so gut ausgesehen. Nachdem der Oktober wieder eine kleine schöpferische Pause darstellte, ging es im November noch einmal so richtig rund. Am 2.11. war die WKG Hauskirchen/Melk zu Gast in Krems. Mit einem 6:0 zeigte der ACU Krems auf, was von dem 1:1 - Ergebnis des Frühjahres zu halten war. Am 16.11. fanden die Landesmeisterschaften in Harland statt. Der ACU Krems war mit drei Athleten vertreten. Claus Sedlacek konnte seine Klasse gewinnen und Landesmeister werden. Norbert Neger und Ewald Fischer erreichten gute Platzierungen, was wiederum die Leistungsfähigkeit der Kremser Athleten unterstrich. Am 23.11. kam es in Brunn/Gebirge zum entscheidenden Wettkampf um die Mannschaftsmeisterschaft der 2. Klasse 2002. Da der KSK Brunn/Gebirge im Moment über kein Vereinslokal verfügte, mußte in einer leeren Verkaufshalle eines Autohändlers angetreten werden. Die Bedingungen, die beide Teams dort vorfanden waren eigentlich unzumutbar - bei Beginn des Wettkampfes hatte es 8 Grad Celsius in der Halle. Verletzungen waren vorprogrammiert. Vorerst konnte der ACU Krems allerdings seine gute Form bestätigen und das Reißen mit einem Unterschied von 2,38 Punkten für sich entscheiden. Leider hatte sich ein Athlet dabei eine schwere Oberschenkelverletzung zugezogen, sodaß er beim Stoßen nur mehr eine pro forma - Leistung erbringen konnte. Zudem hatte der KSK Brunn/Gebirge alles auf eine Karte gesetzt und war trotz der widrigen Umstände an das Limit seiner Athleten gegangen, was sich bezahlt machte. Der KSK Brunn/Gebirge konnte mit einer Punkteleistung jenseits der 1500 ein 2:1 erreichen und somit, am letzten Wettkampftag, die Mannschaftsmeisterschaft für sich entscheiden. Enttäuscht mußte der ACU Krems, der trotzdem wieder eine gute Leistung erbracht wurde, die Heimreise antreten. Zum Saisonabschluß wurden noch einige Veranstaltungen vom ACU Krems beschickt. Bei den Klubmeisterschaften des UAK Waldviertels, am 30.11. im Schrems, konnte Martin Nemec noch eine Bestleistung im Reißen aufstellen, während Andreas Fuchs und Claus Sedlacek am 1.12. bei den Union-Landesmeisterschaften in Hauskirchen starteten. Beide erbrachten eine Durchschnittsleistung, wobei Claus aber sowohl im Reißen als auch im Stoßen bei neuen Bestleistungen "anklopfte". Als Resume dieses Jahres kann man sagen, daß der Aufwärtstrend durchaus prolongiert wurde. Bei den diversen Einzelmeisterschaften konnte man eine überraschende Stärke zur Schau stellen, was nicht nur die vielen Mastersmedaillen, sondern auch Medaillen und gute Plazierungen in der allgemeinen Klasse unterstrichen. Bezüglich der Mannschaftsmeisterschaften muß man sich zur bitteren Erkenntnis durchringen, daß man diese am grünen Tisch verloren hat. Denn obwohl der letzte Wettkampf verloren wurde, hätte ein voller Erfolg gegen die WKG Hauskirchen/Melk im Frühjahr genügt, trotz der letzten Niederlage Meister zu werden. Daher hat diese Saison nicht nur die Stärken, sondern auch noch die Potenziale des ACU Krems aufgezeigt und man kann sagen, daß die Stärke eines Vereins nicht nur von seinen Athleten abhängt, sondern auch von seiner Struktur und internen Kommunikation. Diese muß verbessert werden, damit man sich in Zukunft nicht mehr selbst um die Früchte der harten Arbeit bringt. Besonders in Anbetracht der Tatsache, daß die momentane Mannschaft dezentral (Krems und Wien) strukturiert ist. Ein weiteres Potenzial ist die Nachwuchsarbeit, die momentan eigentlich nicht vorhanden ist. Es ist zwar schön, in der Masterklasse einen Faktor darzustellen, wichtiger wäre aber, das gleiche in den Nachwuchsklassen zu erreichen! Wenn diese Möglichkeiten genutzt werden und endlich einmal eine Saison ohne Verletzung über die Bühne gehen kann, so kann man noch einiges von dieser Mannschaft erwarten. Außerdem wird nächste Saison Siegfried Riedler das Team verstärken und es kann gehofft werden, daß Hermann Parvy wieder voll und gesund zur Verfügung stehen wird. In diesem Sinne, lernen wir aus den Fehlern, behalten wir uns die Begeisterung - so kann der Österreichische Gewichthebersport auch 2003 mit einem starken ACU Krems rechnen. |
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